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Hypnose gegen Angst. Angststörungen, Phobien und Panikattacken durch Trance bewältigen

  • Autorenbild: Oliver Wyss
    Oliver Wyss
  • 9. März
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. März

Hypnose hilft bei Angststörungen, Phobien und Panikattacken durch Trance

Herzklopfen, schwitzige Hände, flauer Magen – Angst hat viele Gesichter. Doch wusstest du, dass Angst an sich nichts Schlechtes ist? Im Gegenteil: Angst ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der uns vor Gefahren warnt. Wie das Robert Koch-Institut betont, ist Angst „als natürliche Anpassungsleistung für das Überleben im Sinne der Gefahrenvermeidung“ in uns verankert. Problematisch wird es erst, wenn diese Alarmanlage in deinem Kopf zu sensibel eingestellt ist und ständig Fehlalarm schlägt. Angststörungen entstehen, wenn die Angstreaktionen übersteigert und nicht mehr angemessen sind – dann leidet deine Lebensqualität erheblich.


In diesem Beitrag erfährst du, warum Angst evolutionär sinnvoll ist, welche häufigen Angststörungen es gibt und was in deinem Gehirn bei Angst vor sich geht. Vor allem aber beleuchten wir, wie Hypnose gegen Angst ansetzt: Du lernst wissenschaftliche Erkenntnisse kennen, praktische Tipps zur Selbsthypnose und warum die Hypnosetherapie gegen Ängste heute als fundierte Methode gilt.


Von der natürlichen Angst zur ungewollten Angststörung


Angst fühlt sich unangenehm an, erfüllt aber eine wichtige Funktion. Evolutionsbiologisch betrachtet schärft Angst unsere Sinne und aktiviert Körperkräfte, um in Gefahrensituationen blitzschnell reagieren zu können. Dieses Fight-or-Flight-Prinzip (Kampf-oder-Flucht) hat das Überleben unserer Vorfahren gesichert. Gerät dein Organismus in Alarmbereitschaft, werden Stresshormone wie Adrenalin ausgeschüttet, dein Puls schnellt hoch, die Muskeln spannen sich an – dein Körper macht sich bereit, zu flüchten oder zu kämpfen. Ein gewisses Mass an Angst kann sogar hilfreich sein: So steigert ein moderater Adrenalinschub deine Konzentration und Leistungsfähigkeit, etwa bei einer Prüfung oder in einem Wettkampf. Zu wenig Angst wäre gefährlich (du würdest Risiken ignorieren), zu viel Angst blockiert dich – die richtige Balance ist entscheidend.


Wusstest du schon? Unsere „eingebaute Alarmanlage“ ist von Natur aus sehr empfindlich eingestellt, damit wir keine Bedrohung übersehen – das führt allerdings manchmal zu Fehlalarmen, wenn wir uns vor eigentlich harmlosen Situationen fürchten. Genau das passiert bei Angststörungen: Dein Körper reagiert, als drohe Lebensgefahr, obwohl keine objektive Gefahr besteht.


Die häufigsten Angststörungen: Von Phobien bis Panikattacken

Angststörung ist nicht gleich Angststörung. Experten unterscheiden verschiedene Angsttypen mit ganz eigenen Merkmalen. Hier ein kurzer Überblick der verbreitetsten Formen:


  • Generalisierte Angststörung (GAS): Anhaltende, diffuse Angst und übermässige Sorgen, die ständig präsent sind. Du grübelst chronisch über „Was wäre wenn?“-Szenarien und erwartest oft das Schlimmste, selbst ohne konkreten Auslöser. Diese freie flottierende Angst kann körperliche Symptome wie Unruhe, Schlafstörungen oder Verspannungen auslösen.

  • Spezifische Phobien: Intensive Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen. Typische Phobien sind z.B. Höhenangst, Flugangst, Spinnenphobie oder auch die Angst vor engen Räumen (Klaustrophobie). Sobald du mit dem phobischen Reiz konfrontiert bist – sei es der hohe Balkon oder die harmlose Hausspinne – schiesst die Angstreaktion ins Extreme. Manche Menschen entwickeln auch eine soziale Phobie (soziale Angststörung), bei der sie starke Angst vor negativer Bewertung und Blamage in sozialen Situationen empfinden (z.B. beim Reden vor einer Gruppe).

  • Panikstörung: Hier stehen Panikattacken im Vordergrund – plötzliche Anfälle intensiver Angst, die oft ohne Vorwarnung auftreten. Innerhalb von Minuten steigern sich Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Zittern und das Gefühl drohenden Unheils. Viele Betroffene denken in dem Moment, sie hätten einen Herzinfarkt oder „müssen sterben“. Eine Panikattacke klingt meist nach 10–30 Minuten ab, fühlt sich aber überwältigend an. Menschen mit Panikstörung entwickeln oft aus Angst vor der nächsten Attacke ein Vermeidungsverhalten (z.B. meiden sie Orte, an denen eine Panikattacke passierte).


Angst löst echte körperliche Symptome aus, doch an sich sind diese Reaktionen nicht gefährlich, sondern biologisch erklärbar. Zum Beispiel kann der bei Panik ausgeschüttete Adrenalin-Schub Symptome wie Herzrasen und Hyperventilation verursachen – unangenehm, aber körperlich in der Regel ungefährlich. Dieses Wissen allein kann bereits ein kleiner Aha-Moment für dich sein: Die Angst fühlt sich bedrohlich an, ist aber meist objektiv nicht lebensbedrohlich.


Hypnose gegen Angst: Wie Trance die Angst-Schaltkreise beruhigt

Stell dir vor, du könntest direkt an den Schaltern in deinem Gehirn ansetzen, die deine Angst steuern – genau das macht die Hypnosetherapie. Bei der Hypnose versetzt ein Therapeut (oder du selbst im Falle von Selbsthypnose) dich in einen Trancezustand tiefer Entspannung und fokussierter Aufmerksamkeit. In diesem Zustand passiert Erstaunliches im Gehirn:

Untersuchungen zeigen, dass während der Hypnose die Aktivität der Amygdala deutlich abnimmt. Das Angstzentrum fährt also seine Alarmbereitschaft herunter – ein Segen für jeden, der unter übermächtiger Angst leidet. Weniger Feuer in der Amygdala bedeutet eine spürbare Verringerung von Angst und emotionaler Reaktivität.

Diese Fähigkeit, das emotionale Gedächtnis umzuschreiben, macht Hypnose bei Phobien und anderen Angststörungen so wirkungsvoll.


Tipps und Alltagsanwendungen zur Angstbewältigung


1. Die Sprache der Angst entschlüsseln – Was deine Ängste dir sagen wollen

Viele Menschen erleben Angst als Feind, den sie loswerden wollen. Doch Angst ist auch eine Kommunikation deines Unterbewusstseins. Statt sie zu bekämpfen, kannst du lernen, mit ihr in den Dialog zu treten:

  • Frage dich: Welche Botschaft steckt hinter meiner Angst? Was versucht mein Körper oder Geist mir zu sagen?

  • Schreibe deine Ängste auf und hinterfrage sie. Sind sie wirklich real oder eher ein erlerntes Muster?

  • Stelle dir vor, deine Angst wäre eine Person: Wie sieht sie aus? Was würde sie sagen? Oft hilft diese Übung, die Angst greifbarer und damit kontrollierbarer zu machen.


2. Dein Nervensystem in den "Ruhemodus" schalten

Angst aktiviert dein sympathisches Nervensystem (Kampf-oder-Flucht-Modus). Doch du kannst bewusst dein parasympathisches Nervensystem (Ruhemodus) stärken:

  • Summen oder singen: Der Vagusnerv, der für Entspannung zuständig ist, wird durch Summen oder sanftes Singen stimuliert.

  • Augenbewegungen nutzen: Studien zeigen, dass gezielte Augenbewegungen (z.B. wie bei der EMDR-Therapie) Ängste abschwächen können. Probiere aus, während einer Angstepisode deinen Blick sanft nach links und rechts zu bewegen.

  • Lächeln – auch wenn du dich nicht danach fühlst: Die Gesichtsmuskeln senden Signale an das Gehirn, die die Stimmung positiv beeinflussen können.


3. Ängste mit paradoxen Techniken abschwächen

Wenn du Angst verspürst, versuche Folgendes:

  • Anstatt die Angst zu vermeiden, verstärke sie absichtlich für einen Moment. Sage dir innerlich: „Ich will diese Angst jetzt noch intensiver fühlen!“ – Häufig nimmt sie dadurch paradoxerweise ab.

  • Übertreibungstechnik: Male dir deine Angst in grotesker Weise aus. Beispiel: Wenn du Angst hast, vor anderen zu sprechen, stelle dir vor, du stehst auf der Bühne im Clownskostüm und hältst eine absurde Rede. Durch diesen humorvollen Umgang verliert die Angst ihre Macht.


4. Warum deine Vorstellungskraft die beste Anti-Angst-Waffe ist

  • Das Gehirn kann schwer zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden. Nutze das zu deinem Vorteil!

  • Visualisiere dich selbst als angstfreie Version von dir. Stelle dir vor, wie du mit Leichtigkeit die Situation meisterst, die dir Angst macht.

  • Wende die "Kino-Technik" an: Schliesse die Augen und stelle dir deine Angst auf einer Kinoleinwand vor. Dann spiele den Film schneller ab, mache ihn schwarz-weiß oder füge lustige Musik hinzu. Dein Gehirn wird den Schrecken der Angst neu bewerten.


5. Selbsthypnose: Der Schlüssel zur langfristigen Veränderung

Selbsthypnose kann eine kraftvolle Technik sein, um deine Ängste selbst zu steuern:

  1. Setze dich bequem hin, schliesse die Augen und atme tief ein und aus.

  2. Sage dir innerlich: „Mit jedem Atemzug werde ich ruhiger.“

  3. Stelle dir vor, wie deine Angst als Farbe oder Form vor dir schwebt – und beobachte, wie sie sich langsam auflöst.

  4. Wiederhole beruhigende Affirmationen wie: „Ich bin sicher. Ich habe die volle Kontrolle.“

  5. Übe regelmässig – schon 5 Minuten täglich können langfristig helfen.

  6. Um die Selbsthypnose zu erlernen besuche folgende Seite: https://www.hypnosis-luzern.ch/selbsthypnose-erlernen


Fazit: Hypnose als Schlüssel aus der Angstspirale

Angststörungen, Phobien und Panikattacken müssen heute kein Schicksal mehr sein, dem du hilflos ausgeliefert bist. Hypnose bietet die Chance, die eigenen Muster sanft zu verändern und Ängste nachhaltig zu lindern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Hypnose eine der effektivsten Methoden gegen Angst ist.

Wenn du mit übermässiger Angst kämpfst, lohnt es sich, Hypnose als Lösung in Betracht zu ziehen. Warum? Weil sie nicht nur Symptome lindert, sondern an der Wurzel ansetzt – dort, wo die Angst ursprünglich entstanden ist.


Möchtest du mehr über Hypnose gegen Angststörungen erfahren? Vereinbare eine Beratung und entdecke, wie du deine Ängste in den Griff bekommen kannst. Dein angstfreieres Leben wartet auf dich!



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