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Erstellt am 28.04.2021 von Oliver Wyss

Ist Hypnose nur Esoterik oder doch reine Wissenschaft?

hypnose ist keine esotherik sondern wiss

Die Hypnose ist ein altbewährtes Mittel, um dem Menschen einen Zugriff zum Unterbewusstsein zu ermöglichen. Forscher aus Ethnologie, Neurologie und Historik fanden heraus, dass bereits vor 1'600 Jahren in altägyptische Serapis-Tempeln die Hypnose zu Heilungszwecken Verwendung fand. Seither hat sich die therapeutische Trance bzw. Hypnosetherapie parallel zur Schulmedizin weiterentwickelt. Heute ist sie unter dem Register Alternativmedizin gelistet und wird dort oftmals in die Esoterik-Ecke geschoben. Doch Hypnose ist in Tatsache eine klar dokumentierte und intensiv erforschte Neurowissenschaft.



| Eine persönliche Geschichte

 


Als ich vor nun 5 Jahren vor meinem iMac sass, unwissentlich, was die Hypnose vollbringen oder wie die hypnotische Trance eingeleitet werden kann, kam von einer zum nächsten Moment ein Wendepunkt in meinem Leben. Zuvor war ich felsenfest überzeugt davon: «Die Hypnose ist doch nur reine Show oder irgendeine spirituelle Form der Selbstfindung». So loggte ich mich also auf YouTube ein, begab mich auf die Suche nach einer guten Playlist, als mir nach dem ersten Klick der allgegenwärtige Google Algorithmus eine Werbung dazwischenstellte. Dort präsentierte mir ein scheinbar renommierter Hypnosetherapeut die für mich damals komplett unbekannte Blitzhypnose. Ich konnte kaum glauben, was mir in dieser Werbung abgespielt wurde und war mir sicher, dass dies jeder halb begabte Schauspieler vortäuschen könne. Dennoch; mein Interesse war geweckt und ich wusste, dass ich die Echtheit der Hypnose nur verifizieren kann, wenn ich dies selbst erlerne. So informierte ich mich über seriöse Hypnose-Ausbildungsangebote, schickte meine Anmeldung ab, packte meine Siebensachen und machte mich mit einer gesunden Portion Skepsis auf den Weg nach Magdeburg. Und was ich dort antraf, veränderte mein Leben nachhaltig. Denn bereits am ersten Tag durfte ich mich am eigenen Leibe davon überzeugen lassen, dass die Hypnose, selbst bei mir als grosser Skeptiker, nicht nur funktioniert, sondern gleichwohl auch wirkt.


| Von der Überzeugung zur Wirkung

 

Nahtlos jede Therapie- bzw. Behandlungsform in der Alternativmedizin wird mit den Worten «Man muss daran glauben, damit's wirkt» abgewertet. Tatsächlich mag dies auf gewisse fragwürdigen Praktiken zutreffen - doch auch dort sind eher fehlende wissenschaftliche Erkenntnisse, nicht klar definierte Therapieabläufe, dubiose Behandlungsmethoden oder leere Versprechungen dafür verantwortlich, dass sich die Wirkung nicht bestätigen lässt. Der Glaube an etwas bzw. die innere Überzeugung ist jedoch ein tief verankertes Gefühl des menschlichen Gehirns, welcher mitunter das Belohnungszentrum ansteuert. Dies führt zu einem wirkungsvollen Dominoeffekt, welcher mit einem Mix von Vertrauen, Hoffnung, Motivation und Hingabe schliesslich neue Kräfte aktivieren kann. Als Beispiel: Viele erfolgreiche Sportler verdanken ihre Siege, Medaillen und Pokale diesem neurologischen Vorgang. Der Glaube bzw. die innere Überzeugung ermöglicht somit auch in vielen medizinischen und therapeutischen Bereichen schneller und effizienter sein gewünschtes Ziel, ob gesundheitlich oder persönlich, zu erreichen. An etwas zu glauben ist per se also in allen Lebensbereichen eine empfehlenswerte und höchst förderliche Sache.


| Die Hypnose als angeborene Fähigkeit


Wie viele andere kognitiven bzw. neurologischen Fähigkeiten auch ist uns die hypnotische Trance angeboren. Wissenschaftliche Tests brachten hervor, dass die Hypnose die exakt selben Hirnbereiche aktiviert wie beim Tagträumen, kurz nach dem Aufwachen, kurz vor dem Einschlafen, beim Buchlesen, beim Entspannen oder Meditieren. Also in all diejenigen Momenten, in welchen wir in Gedanken versunken sind oder diese nicht aktiv steuern. In diesen Augenblicken öffnet sich ein Hirnbereich, in welchem unsere Instinkte, Intuitionen, Glaubenssätze, Motivationen, Verhaltensweisen und Charakterzüge abgespeichert sind – das Unterbewusstsein. Einen aktiven Zugriff in dieses Zentrum bleibt uns jedoch verwehrt, denn es ist das Ergebnis aus jahrelangen, persönlichen Erlebnissen, äusseren Einflüssen, evolutionär bedingten Mustern sowie Funktions- und Lebensweisen. Diese wiederum haben das simple Ziel, uns als Kreatur «Mensch» zu prägen und unser Überleben zu sichern.

Dieser elementare Drang des «Überlebens» wird von unserem Gehirn jedoch oftmals fehlinterpretiert – mit fatalen Folgen. Denn daraus entstehen dann psychische Blockaden, Ängste, Phobien, Allergien, körperliche Mängel, Migräne, Schlaflosigkeit, psychosomatische Schmerzen oder andere gesundheitliche Leiden, die scheinbar nicht zuzuordnen sind. Doch in Wahrheit sind diese Beschwerden oftmals mit Synapsen verknüpft, die sich nur im Unterbewusstsein erörtern bzw. umpolen lassen. Wie diese bereits im Säuglings- oder frühen Kindesalter entstehen und sich im Unterbewusstsein festigen, erfährst du in folgendem Blog-Beitrag.


| Hypnose und hypnotische Trance – wo ist hier der Unterschied?


Wir unterscheiden zwischen zwei zentralen Begriffen: die Hypnose und die Trance. Die Hypnose ist nichts anderes als eine vom Mensch erschaffene Methode, die es erlaubt auf diese Überlebens-Ebene zuzugreifen bzw. eine Brücke zum Unterbewusstsein herzustellen. Hierzu gibt es viele Techniken, welche sich parallel zur Schulmedizin immer weiter entwickeln konnte. Dank unseres Intellektes ist es jedem Menschen mit normal entwickelten kognitiven Fähigkeiten möglich, sich für diesen Zugriff zu öffnen. Mittels langjährig erprobten Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft, der Psychologie und der Hirnforschung entstand dann die moderne Hypnosetherapie.
Die hypnotische Trance wiederum ist, wie bereits beschrieben, eine uns angeborene Fähigkeit bzw. eine im Gehirn ansässige Funktion, welche mittels verschiedensten natürlichen Faktoren ausgelöst wird. Unser Gehirn, als eine unbändige Leistungsmaschine, welche durch unseren fordernden und Energie zerrenden Alltag immer wieder mal Ruhe und Erholung benötigt, tankt mittels der Trance die Batterien auf. Dies geschieht sowohl während dem Tag, als auch in der Nacht. Diese Trance macht sich die Hypnose zunutze, um das Gehirn und folglich den Körper vollkommen zu entspannen. Dadurch werden alle im Moment unnötigen Funktionen in den Flugmodus gestellt und dies erlaubt dem Gehirn, den Fokus voll und ganz auf die jeweilige Problematik einzustellen.


| Fazit


Die Hypnose ist definitiv keine Geisteswissenschaft, hat keinen Bezug zur Esoterik und wirkt nicht nur, wenn man daran glaubt. Die Hypnose ist eine wissenschaftlich geprüfte, stetig weiterentwickelte und klar definierte Behandlungsmethode, welche dank ihrer ausserordentlichen Möglichkeiten in immer mehr Arztpraxen, Spitälern und Kliniken angeboten wird. Denn wäre dem nicht so, so wäre ich nach meinem ersten Ausbildungstag in Magdeburg, vollkommen bestätigt in meinen damaligen Ansichten, wieder nach Hause zurückgekehrt. Heute freue ich mich mittels der Hypnose viele Menschen auf Ihren Wegen hin zu ihren Lebenszielen zu begleiten.

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