Erstellt am 13.12.2020 von Oliver Wyss
Sich mittels Hypnose von Glaubenssätzen lösen

Viele unserer Handlungen und Entscheidungen sind an innere, tief verwurzelte Glaubenssätze gekoppelt. Glaubenssätze, welche sich wie ein mächtiges Tuch über unsere Persönlichkeit bzw. wie ein gigantischer Gesteinsbrocken vor Brücken in ein freies, unbeschwertes Leben legen. Mit der Hypnose können diese «inneren Stimmen», welche Dich von Erfolg, Unbeschwertheit und Freiheit abhalten, endlich zum Schweigen gebracht werden.
Oftmals bewegen uns Glaubenssätze zu Taten, von welchen wir uns nahe stehenden Personen ganz klar abraten würden. «Arbeite nicht immer so viel!», «Erhol Dich mal richtig!», «Fang ja nie an zu rauchen!», «Tu das, was Dir Spass macht!», «Kündige und mach Dich selbstständig!», «Iss gesund und mach mehr Sport!» – Schon etliche Ratschläge haben wir in unserem Leben erteilt, scheinbar ohne uns selbst dabei zuzuhören.
| Wir sind manchmal wie fremdgesteuert!
Doch wie ist es möglich, dass wir vielfach wie fremdgesteuert Dinge tun, welche wir grundsätzlich vermeiden wollen? Weshalb sind wir Menschen fähig, unsren eigenen Rat zu überhören und blindlings uns selbst zu schaden?
Als Säugling und später als heranwachsendes Kind werden wir stark von unserer Umgebung beeinflusst. Wir sind neugierig, besitzen einen enormen Handlungsdrang und unser Hirn bildet dabei täglich tausende neue Synapsen. Zu Beginn sind wir noch unvorsichtig und begehen unsere Wege mit Leichtsinn. Denn erst mit der Zeit begegnen wir den Konsequenzen unserer Handlungen. Wir lernen schnell, dass die Strassen gefährlich sein können und nur die allerhöchste Vorsicht uns heil über den Zebrastreifen bringt. Wir bemerken, dass uns Feuer wärmen und gleichwohl verletzen kann. Und wir hören, dass gewisse Worte andere Menschen wütend, traurig, aber auch glücklich stimmen können. Unsere gesamte Atmosphäre prasselt mit unzähligen Eindrücken auf uns ein und formt dabei unsere Sinne, unsere Intentionen, unser Unterbewusstsein und damit unser gesamtes Wesen.
| Das Ursprungsereignis liegt oft im Säuglingsalter
In diesem unüberschaubaren Meer an Ereignissen können es die kleinsten Momente sein, welche sich für ewig als Glaubenssätze in uns festsetzen. Oftmals fand das Ursprungsereignis im Säuglingsalter statt. Eines der häufigsten und faszinierendsten Beispiele möchte ich nachfolgend kurz erläutern:
Ein Baby schläft, gewogen von seiner Mutter, ruhig und entspannt im Babywagen ein. Als es aufwacht, ist die Mutter plötzlich nicht mehr da. Für die Mutter selbst scheint dieser Vorfall nicht weiter erwähnenswert, denn sie ging nur kurz draussen die Post holen. Das Gehirn des Säuglings ist in diesem Stadium jedoch nicht fähig, diese Situation logisch zu erklären. Die Abwesenheit der Mutter alarmiert deshalb sofort seinen Überlebensinstinkt und sendet das Signal: Dein Leben ist in Gefahr. Es handelt sich hierbei um ein traumatisierendes Ursprungsereignis, an welches sich im Laufe des Lebens nach und nach weitere Ereignisse anknüpfen werden. Mit der Fähigkeit zu sprechen, Gefühle zuzuordnen und Dinge logisch zu hinterfragen, wandelt sich das Ursprungsereignis dann in einen hartnäckigen, nicht mehr erklärbaren Glaubenssatz um. In den meisten Fällen sind dies Glaubenssätze der Wertlosigkeit oder des Selbsthasses. Man fühlt sich ungeliebt, vom Glück verlassen, wie ein wertloses Stück Papier oder glaubt, kein Erfolg verdient zu haben.
Es gibt noch unzählige weitere solche Beispiele und sie alle zeigen eindrücklich, wie unser Gehirn Situationen der Gefahr oder Bedrohung verarbeitet. In vielen Fällen wurde diese Gefahr nicht mal selbst erlebt. So kann Dir Dein Vater z. B. seine eigene Existenzangst mit seinem Verhalten oder mit entsprechenden Aussagen übermitteln. Als Kinder prägen wir uns solche Muster sofort ein, da wir glauben, ansonsten nicht überlebensfähig zu sein.
| Unser Gehirn ist auf Überleben programmiert
Das Gehirn verbindet solche vermeintlich lebensbedrohlichen Situationen automatisch mit dem in diesem Moment wahrgenommene Gefühl wie z. B. «Unsicherheit», «Traurigkeit», «Wut» oder «Angst». Da wir als Erwachsene für unser eigenes Überleben verantwortlich sind, werden wir oft mit diesen Gefühlen konfrontiert. Das Gehirn lässt uns glauben, gewisse Dinge tun zu müssen, damit die eigene Existenz nicht bedroht wird. Es bilden sich Zwänge, welche verhindern, innere Ruhe finden zu können. «Arbeiten bis zum Umfallen», «hartnäckige Süchte», «innere Unruhe», «ungesunde Ernährung», «Wutanfälle», «Schlaflosigkeit», «Existenzängste» und, und, und sind also plötzlich an einen tief verankerten, evolutionär bedingten Überlebenswillen gekoppelt. Das Gehirn hat gelernt, nicht mehr ohne diesen Zwang leben zu können. Es entstand eine eingeschworene Dreiecksbeziehung zwischen Ursprungsereignis, Gefühl und dem daraus resultierenden Glaubenssatz. Eine lebensverändernde Mischung, welche uns entgegen unseren Werten, Wünschen und Zielen durchs Leben steuert.
| Das Ursprungsereignis mit Hypnose vom Glaubenssatz entkoppeln
Mit der Hypnose ist es möglich einen Zugang zum Ursprungsereignis herzustellen, welches sich im Unterbewusstsein festgesetzt hat und den jeweiligen Zwang auslöst. Dabei kann das damit verbundene Gefühl, der sogenannte «Trigger», wieder vom Glaubenssatz entkoppelt werden. Das Ergebnis ist oftmals unfassbar und eindrücklich zugleich, denn plötzlich findet der Klient oder die Klientin wieder zu genügend Schlaf, geht gelassener durchs Leben und vorsichtiger mit sich selbst um. Ratschläge sind fortan nicht nur leere Worthülsen, sondern kommen von Herzen und werden aktiv selbst gelebt.